Unterschied zwischen Rettungsdienst und Notaufnahme

Da ich meinen bisherigen Job im Rettungsdienst aus den Gründen, die in den Artikeln “Mobbing im Rettungsdienst“ und „Abrechnung“ zu lesen sind, gekündigt hatte, trat ich im Januar 2022 eine neue Stelle an. Als Notfallsanitäter in der interdisziplinären Notaufnahme eines Maximalversorgers. Wow hört sich echt gut an was eine NFS (Notfallsanitäter) da so alles für Aufgaben zu machen hat bzw machen darf. Nach der Einarbeitungsphase von 6 Monaten und diversen geplanten Gesprächen wird man als vollwertige Kraft angesehen und auch eingesetzt. Es gibt keinen Unterschied zwischen MFA, NFS oder Pflegekraft. Alle machen das Gleiche.

Hat man im Rettungsdienst eine Patienten, ist im Normalfall, die Kapazität der Besatzung erschöpft, man kann einfach nicht mehr Patienten betreuen. In Ausnahmefällen kurzfristig mal mehr, für einige Minuten. Bei mir waren es in der Spitze bis zu 4 Patienten, aber auch nur bis zum Eintreffen des nächsten Rettungsmittels. Dies ist in der INA (interdisziplinären Notaufnahme) völlig anders. Da hat die Pflegekraft im Regelfall 3-5 Patienten zu betreuen. ALLEIN!! Wenn sich Kollegen im Schockraum oder im Akutraum für die Versorgung befinden , werden deren Patienten natürlich von den anderen Kollegen mit versorgt. Dies bedeutet dann auch mal bis zu 10 Patienten die man betreuen muss.

Einige Aufgaben die hier zu erledigen sind, sind:

  • I.V. Zugänge legen
  • Blutabnahme
  • Blutgasanalysen
  • Abstriche
  • EKG
  • Medikamente verabreichen
  • Infusionen verabreichen
  • Unterstützung des Arztes bei der Wundversorgung (Nähen)
  • anlegen von Gips
  • Uvm……

Auch hier kommt der akute Personalmangel zum Tragen. Da ist man dann mal schnell im Bereich wo man unterbesetzt ist. so kann es sein, dass man mal -3 besetzt ist, also 3 von 5 fehlen. Was das für den rest des Teams bedeutet, muss man nicht extra erwähnen, das kann sich jeder vorstellen.

Erschwerend hinzu kommen da natürlich die Erwartungen der Patienten die sich „fussläufig“ vorstellen. Allerdings mit Beschwerden die beim Hausarzt oder der Notfallpraxis behandelt werden könnten. Zumal diese bei manchen seit Monaten bestehen. Darauf hinweisen, darf man die Leute aber nicht, dann werden die Kolleginnen verbal angegangen und machmal auch körperlich so dass die Polizei geholt werden muss und der Kliniksicherheitsdienst eingreift. Was manche Leute für eine Erwartungshaltung und ein Anpruchsdenken haben, ist einfach nur unglaublich. Dies kommt auch im Rettungsdienst vor, aber in so einer Intensität habe ich es persönlich in den aktiven Dienstjahren nicht erlebt. Ich befürchte allerdings es wird noch schlimmer…….

Zurück zu den Unterschieden. In der Klinik sind also erheblich mehr Aufgaben zu bewältigen die ein “Retter“ draußen nicht hat und auch so nicht kennt. Ich selbst habe von der Praxisanleiterin die mich einarbeitete viel, sehr viel dazu gelernt. Danke an dieser Stelle dafür an Benita Jaschke meine Praxisanleiterin und natürlich an das Team der INA die mich so aufgenommen haben, als wäre ich schon lange ein Teil des Teams

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