28. Juli 2015
Shy, die aus dem Schatten trat
In diesem Bericht werde ich schildern, wie der Saarloos Wolfhund „ Chumani’s Brisha Anouk – Cheyenne“ den Weg zu uns fand.
Vorgeschichte:
Der erste Kontakt: So sah Cheyenne aus, als wir sie das Erste mal sahen
Der Einzug:
So sah Shy aus, als sie bei dem Vorbesitzer den ganzen Tag im Garten sein musste. Traurig, ängstlich und fast ohne Lebensmut
Der Weg nach dem Kontakt, lässt sich kaum in Worte fassen. Daher ein paar Bilder die genug sagen:
Was bei uns geschah.
29.7.2015
Heute war es anfangs etwas seltsam, nach der Begrüßung von Shy möchte sie nicht wirklich runter kommen um raus zu gehen. Nach einiger Zeit trug ich sie also runter und wir gingen raus. Ich tat dies, weil ich das Gefühl hatte sie wusste nicht ob sie darf oder nicht, aber zeigte, dass sie es gern würde. Wow dann gab es kein Halten mehr. Shy freute sich wie verrückt und hatte offensichtlich Spaß. Dann sah ich sie, wie ich nur von Bildern her von Wölfen kenne. An einer Straßenecke, begegnete uns eine Frau die 5 Hunde an Leinen hatte. Die Hunde waren sofort ziemlich aggressiv und bellten. Sie wollten direkt zu Shy. Shy zeigte den Wolf in ihr. Das Fell im Nacken, Rücken und Rute stellte sich auf und die Rute hatte eine Form von einem ~. Mehr nicht, kein böses Knurren oder blecken der Zähne. Ich sagte zu der Frau sie solle doch weitergehen, was sie machte, aber sichtlich gegen ihre Hunde zu kämpfen hatte. Danach wurde Shy gelobt und es ging weiter. Sie wollte rennen, gezeigt, getan. Nach ca 200 m hatte ich aber keine Kraft mehr und es ging „normal“ weiter. Besonders gefiel ihr ein kurzes Stück in einem Wald. Als auf einem Feldweg ein Trecker kam, war sie ebenfalls völlig ruhig und lies ihn ohne Angst zu zeigen passieren. Danach ging es zurück nach Hause. Ich lobte sie und streichelte und knuddelte sie für diese tolle Leistung. Ihr Futter wollte sie nicht und sie trank etwas bevor sie nach oben lief um zu schlafen. Nicole und ich besorgten eine Longe, die ich als Laufleine nutzen wollte. Gemeinsam gingen wir gegen Mittag mit Shy hinaus was sie jetzt zeigte, war super schön und ist eine tolle Auszeichnung. Sie zeigte wie gut es ihr gefällt frei laufen zu können, blieb immer stehen, um zu sehen ob wir noch in der Nähe sind. Nicole sagte, ich solle mal was probieren, was ich auch machte. Das Ergebnis war verblüffend. Wir blieben stehen, Shy ca 10 m von uns weg. Ich ging in die Hocke und in Gedanken rief ich nach Shy. Es war sehr windig und begann zu regnen. Dennoch versuchten wir es. Nach ungefähr 2 Minuten drehte sich Shy zu uns um und lief direkt auf mich zu, ohne nach rechts und links zu schauen. Auf geradem Weg kam sie zu mir. Wow dachte ich, wie geht das? Nach ausgiebigem Lob gingen wir weiter. Mittlerweile hagelte es und der Wind nahm zu. Obwohl es gegen ihre Art ist, ging Shy ohne zu mucken weiter und traute mir. Das nächste was ich von Shy bekam liess auch nicht lange auf sich warten, als wir auf dem Weg nach Hause waren, liess ich ihr die lange Leine und Shy geht auf direktem Weg zur Haustür.
Der Tag, als wir zum Tierarzt fuhren, war der Hammer! Nicole kam um uns zu begleiten. Wie toll das war, muss ich nicht extra betonen, denke ich. Erst wollte Shy nicht ins Auto steigen. Also trugen wir sie. Es war aber schnell zu merken, das ihr das Autofahren Spaß machte und sie überhaupt nicht ängstlich war, wie der Vorbesitzer sagte. Beim Tierarzt, im Warteraum befanden sich mehrere Hunde und Katzen. Ein kleiner Hund machte echt Terror und Shy schnupperte lediglich. Die Katzen waren für sie überhaupt nicht von Interesse. Was für ein tolles Tier. Bei der Untersuchung und Impfung muckte sie auch in kleinster Weise rum. Die Tierärztin, die sie kannte, war begeistert. Ich bekam noch Tipps für die richtige Ernährung, die ich gerne annahm. Auf dem Weg nach Hause hielten wir noch bei der Arbeit von Nicole, wo auch der Vorbesitzer ein und aus ging. Shy wollte sich dort nicht aufhalten und lieber zurück in das Auto. Sie sprang sogar selbst hinein. Als wir zuhause waren, dachten wir, Shy würde sich verkriechen und wäre völlig kaputt. Nein, so war es nicht. Sie begann aufzuleben, spielte und legte sich verschmust auf den Rücken und zeigte damit ihre empfindlichsten Stellen.
In den nächsten Tagen, begannen wir damit Shy auch mal allein zu lassen. Das klappte echt super. Wenn wir dann nach Hause kamen, freute sie sich und begrüßte uns entsprechend. Draußen im Garten konnten wir, solange wir dabei waren, sie sogar frei laufen lassen, ohne das sie Anstalten machte weg zu wollen. In Gegenteil, sie begann zu spielen. Ich war so froh, dass dieses Tier nun bei uns war. Ich würde sie nicht wieder abgeben, Shy bleibt bis ganz zum Schluss bei uns! Mal sehen, was sie uns noch so bieten würde.
Heute am 16.8.15 erlebe ich, wie Shy beginnt zu spielen und offensichtlich sehr viel Spaß daran hat. Leider bremst sie sich aber auch immer wieder selbst aus. Gestern hat Jonas sie erwischt, wie sie es sich in meinem Bett gemütlich gemacht hat. Ich finde es total süß. Das erklärt auch, warum ich die ganzen Haare dort gefunden habe.
17.8.15
Nach dem Dienst zuhause, werde ich von Shy begrüßt, die auch gleich erst mal raus will. Danach kommt sie in die Küche, was sie sonst eher nicht macht. Schön sie wird mutiger und merkt, sie ist hier zu Hause und kann hin, wo sie möchte. Als der Toaster das Toast auswirft, erschrickt sie sich erheblich und hüpft erst mal fast 50 cm zur Seite. Schaut sich vom Flur aus an, was das war und verschwindet dann wieder nach oben. Als ich dann nach oben kommme, stelle ich fest, Shy muss tatsächlich im Bett gelegen haben, denn die Decke ist dermaßen nass gesabbert, dass ich sie nun echt komplett waschen muss. Nicht nur die Bettwäsche, nein – das gesamte Bettzeug. Dieser Hund ist ein Schauspieler……schön versuchen, alles zu verdecken und sich nichts anmerken lassen….tja, hat ja mal nicht ganz geklappt.
Ab jetzt werde ich nur noch zusammenfassen was so passiert.
Das sabbern, stellt sich im Laufe der Zeit als ein Spiel mit der Zunge heraus. Die Maus leckt alles ab. Die süße blüht mehr und mehr auf und ist nun endlich das was sie ist, ein Hund. Sie läuft und tobt im Garten herum. Sie mag es auch sehr gern Zeit mit „Ihrem“ neuen Rudel zu verbringen und bindet bzw. prägt sich auf den „Chef im Ring“… , auf mich. Wir nähern uns immer mehr an und ich kann sie sogar von der Leine lassen wenn ich mit ihr spazieren gehe. Das mache ich aber nur in ganz bestimmten Bereichen. Shy weicht mir nicht mehr von der Seite. Sie bekommt das Futter was sie so lange nicht bekommen hat, B.A.R.F. Sicher muss sie sich erst daran gewöhnen, was zugegebener Maßen, am Anfang für die süße hätte tödlich enden können.
Dieses Stück Knochen hat die Dame, weil sie so gierig war, nicht richtig gekaut und verschluckt…….Was das bedeutete, war ein Not OP. Obwohl Cheyenne erst vier Wochen bei mir ist, hat sie vom Anfang an mein Herz erobert und es war für mich KEINE Frage nötig was ich machen werde.
Da ich kein frei bekam und arbeiten musste, kamen Nicole, ihr Sohn und ihre beiden Mädels (Laika und Missi). Die beiden SWH Damen, haben leiden müssen, weil sie in ihrer Transportbox schlafen mussten. Das haben die beiden ohne zu meckern gemacht, als ob sie wussten warum das so war. Während dieser Zeit ( 3 Tage) hat Shy etwas machen dürfen, was bisher nicht der Fall war und danach dann auch so blieb. Sie durfte auf‘s Sofa und dann auch ins Bett.
Ich versuchte natürlich etwas über meine Cheyenne zu erfahren, was durch Nicole dann auch möglich war. Sie kannte den Namen der Züchterin, mit der ich dann auch in Kontakt kam, der bis heute hält, obwohl ich Shy schon habe gehen lassen müssen. Die Züchterin, war sehr froh jetzt zu wissen bei wem ihre Chumani’s Brisha Anouk ist und wie es der Dame geht und aus ihrer Sicht gehen wird. Ich habe der Züchterin versprochen sie auf dem Laufenden zu halten. Sie hat mir zugesagt, dass ich mich immer an sie wenden kann. Jetzt begann ein „Netzerk“ zu entstehen, welches aus Züchtern und Hundebesitzern besteht, über Ländergrenzen hinaus. Diese Länder sind: D, I, USA,CH, FIN…… es gibt auch regelmäßige Treffen, bei denen sich die Tiere kennenlernen und die Menschen austauschen. Eine Frage in eine Gruppe gestellt und man bekommt auch Antwort darauf. Dumme Sprüche oder Bemerkungen habe ich nicht erlebt.
Das Erlebnis mit dem Knochen, hat Cheyenne und mich noch enger zusammen gebracht, das Band zwischen uns, wurde noch fester und dicker. Nach fast einem Jahr musste Nicole ihre Missi erlösen lassen, zu der Zeit wurde der Blick von Shy immer trauriger und sie zog sich zurück…. Sie war scheinbar einsam. Kurze Zeit danach trat durch einen Zufall, jedenfalls was mich betraf, eine neue Bekanntschaft in unser Leben.
Alacris Lady vom Kennel Cana Lupa
Die beiden Hunde, also Laika von Nicole und meine Cheyenne, haben sich ihre „Ziehtöchter“ ausgesucht, um das Rudel wieder vollständig zu machen.