Wir machten uns heute früh nach dem Frühstück auf, um nach Bluff zu fahren. Also fuhren wir von Arizona wieder zurück nach Utah. Der Wechsel der Vegetation war erstaunlich. Steppenwüste, Wälder, hohe Berge und man konnte bis zu 50 Kilometer weit schauen. Immer weiter fuhren wir in die Einöde von Utah. Am Hotel angekommen, erwarteten wir das Schlimmste. Bluff war wirklich ein kleines Dorf im Nirgendwo. Als wir in die Strasse zum Hotel einbogen, sahen zwei küssende Felsen als Eingangs“Wächter“. Ich war total entzückt – das war ja ein gutes Zeichen. Als wir eingecheckt haben, bezogen wir unsere Zimmer – und waren augenblicklich begeistert! Wunderschön eingerichtete Zimmer mit Eismaschine, Kühlschrank, Kaffeemaschine und Mikrowelle. Ein Ort, an dem man sich echt wohl fühlen kann.
Zu allem Überfluss zeigten sich dann auch noch die Kondore, die über unser Hotel flogen und Ulli für ein paar tolle Fotos posierten.
Wir fuhren dann noch zum Monument Valley und bestaunten die imposanten Felsen. Sie waren wirklich wunderschön! Auf dem Weg dorthin befuhren wir dann noch den Forrest Gump Hill – die Strasse mit der berühmten Aussicht aus dem gleichnamigen Film, die Tom Hanks entlang gelaufen ist. Viele Menschen standen dort an und vor allem AUF der Strasse, um sich zu fotografieren. Es war fürchterlich. Ich habe mich so geärgert, dass wir direkt wieder gefahren sind. Diese Leute standen dort tatsächlich so lange und dickfellig, dass Autos und sogar Trucks anhalten mussten. Widerlich!! Und alles nur für ein witziges Foto. Einige setzten sich sogar auf die Straße. Das hat mich echt geärgert.
Da wir abends in Bluff nichts mehr essen konnten, haben wir dann in Kayenta noch etwas zu essen eingekauft. Auf dem Hinweg haben wir das Historische Fort Bluff gesehen. Dort haben wir auf dem Rückweg dann Halt gemacht. Als wir dort ankamen, entdeckten wir, dass es sich wohl nicht um einen militärischen Standpunkt gehandelt hatte, sondern eine zivile Siedlung. Wir wurden sofort freundlich empfangen und in das Information Center geführt. Dort schauten wir uns einen liebevoll erstellten Film über die Entstehung von Bluff an, dass 1880 gegründet wurde. Ca. 60 Siedler fuhren mit Planwagen durch das Land, 6 Monate lang. Sie bahnten sich Wege durch die Wüste, sprengten Wege in die Berge und bauten eine Brücke aus Steinen, um den Colorado zu überqueren. Sie hatten keine größeren Katastrophen und keine Verluste auf dem Weg zu verzeichnen und es wurden auf dem Treck 2 Babys geboren.
Nach diesem eindrucksvollen Film besichtigten wir das Fort. Holzhäuser waren aufgebaut, die liebevoll eingerichtet waren, einzelnen Familien zugeordnet. In den Häusern hingen Bilder von den betreffenden Personen und andere Stücke, die die Nachfahren der Siedler zur Verfügung gestellt hatten. Es sah aus, als wären sie gerade noch da gewesen. Einer der Info-Guides machte mich darauf aufmerksam, dass ein Deutscher die Pferdewagen zur Verfügung gestellt hatte, die jetzt die Wagen der Siedler darstellten. Es gab auch ein Tipi der Ute Indianer, eine Lehmhütte der Navajo Indianer; außerdem noch eine Schmiede, eine kleine Darstellung einer Goldwaschanlage, und vieles mehr. Es war wirklich toll. Einer der Info-Guides, mit denen wir sprachen, war sogar ein direkter Nachfahre, ein Urururenkel. Echt toll!
