Wir sind alle sehr früh wach geworden. Das Motel war gar nicht mal so bequem. Das Bett war ok, aber es ist irgendwie die ganze Nacht jemand gekommen und gegangen, was man trotz lichtundurchlässiger Gardinen mitbekommen hat. Auch hat man die Klimaanlagen der anderen Appartements gehört und unsere ging mitten in der Nacht auch noch an….
Also haben wir um 5:00 Uhr die Hühner gesattelt und sind unter dem dunklen Sternenhimmel losgefahren. Da wir ja später noch eine längere Fahrt haben, ist es sicher keine schlechte Idee, früher loszufahren, dachten wir. Zum Park waren es etwa zwei Stunden Fahrt. Der Sonnenaufgang hat die Berge der Mojave-Wüste wunderschön gefärbt. Es war toll! Schon hier haben wir viele tolle Fotos gemacht.
Am Eingang des Yosemite haben wir uns direkt eine Karte für alle National Parks gekauft. Ulli ist langsam durch den Park gefahren und wir haben immer mal wieder angehalten, um uns diese unglaublich schöne Landschaft anzusehen – majestätische Berge, tiefe Schluchten, glasklare Seen…. Die Bilder sprechen da für sich!
Am Viewpoint zum Lembert Dome kam doch tatsächlich ein Bus voll mit deutschen Touristen an! Wir haben einfach gar nicht mehr gesprochen und zum Mittag unsere kalte Pizza von gestern gegessen.
Die Fahrt durch den Park war einfach atemberaubend, an jeder Ecke hätten wir stundenlang stehen und staunen können. Es gab einfach so viel zu sehen.
Der nächste größere Halt war der Toulumme Grove. Wir sind ausgestiegen und auf dem Rundweg gegangen. Ulli fiel auf dem Weg irgendwann auf, dass es immer bergab geht – und wo man bergab geht, muss man hinterher auch wieder bergauf…. Na super!
Anton und Sophie spazierten schon vorweg und wir kamen langsam hinterher. An dem ersten Sequoia Baum holten wir sie ein. Er war riesig! Ein beeindruckender Baum, der bis in den Himmel wuchs. Wir gingen weiter und kamen an den umgestürzten Sequoia Baum. Dieser Baumriese war aber trotzdem nicht tot, sondern brummte vor Leben. Kleine Insekten und Holzwürmer ernährten sich von ihm, kleinere Tiere wie Streifenhörnchen fanden Schutz im hohlen Baum und es gab viele weitere Spuren. So erschafft eben das Ende des Lebens neues Leben.
Im weiteren Verlauf des Rundweges konnte man durch einen weiteren Sequoia durchgehen, durch den man vor langer Zeit einen Durchgang geschnitten hatte.
Der Aufstieg zurück zum Parkplatz war sehr mühsam, aber es hat sich definitiv gelohnt.
Weiter ging es dann am Bridalvail Fall vorbei. Ein wunderschöner Wasserfall, der sich über viele Meter und in Tiefe stürzt. Der letzte Halt war dann der Mariposa Grove. Wir hatten alle nicht mehr so große Lust, zu laufen. Daher waren wir sehr dankbar für den Shuttlebus, der uns vom Welcome Center in den Grove brachte. Die Busfahrerin erzählte auf der Fahrt, dass es vor drei Jahren einen schweren Waldbrand gegeben habe und dass die Guardians – die riesigen Sequoiabäume schlimmeres verhindert und das Feuer aufgehalten haben. Wir haben vor dem Grove noch einen Baum gesehen, der eine große schwarze Wunde am Stamm aufwies, aber trotzdem lebte und grün und hoch im Wald stand.
In diesem Park standen einige dieser Baumriesen sogar in Gruppen zusammen. Es gab Bildtafeln, die über die Entwicklungsstadien dieser Bäume informierten und andere interessante Fakten erzählten. Es war wirklich toll!
Allerdings haben wir für den Park nicht 3 oder 4 Stunden gebraucht, sondern ganze 7,5!!! Daher haben wir uns direkt auf den Weg nach Las Vegas gemacht, wo wir heute unser Lager im Hotel aufschlagen wollten. Wir haben leider nicht berechnet, dass wir am anderen Ende des Parks nach Las Vegas starten, so mussten wir noch einmal 7 Stunden Fahrt draufgeben.
Die Fahrt war sehr anstrengend, Ulli war sehr müde, wie wir alle. Nur konnten Anton Sophie und ich zwischendurch immer mal ein paar Minuten die Augen zu machen – das konnte Ulli nicht.
Daher mussten wir immer mal wieder Pausen einlegen, und Ulli musste auch immer mal wieder ein paar Minuten ausruhen. Letztendlich sind wir um 2:00 Uhr im Hotel.
Auf den letzen Metern wurde es für Ulli ganz schön eng, er war wirklich erschöpft.
Das ist ja auch kein Wunder bei mehr als 20 Stunden Auto fahren: 2 Stunden zum Yosemite, 7.5 Stunden durch den Park auf den kleinen Straßen, die sich durch den Park schlängeln und dann die Fahrt nach Las Vegas, die länger war als gedacht.
